Azubi zur Fachkraft Agrarservice aus Chile im Interview
14 Auszubildende lernen beim Agrar- und Umweltdienstleister Blunk zur Zeit alles, was man für eine erfolgreiche Karriere im Agrar- und Umweltsektor braucht. Einer von ihnen ist Oscar Bergström aus Chile.
Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice
Seit August 2018 ist Oscar Bergström einer von zwei Auszubildenden zur Fachkraft Agrarservice bei Blunk in Lalendorf. Der Zwanzigjährige hat einen weiten Weg zurückgelegt, denn er stammt aus Chile. Christina Roos, unsere neue Kollegin für das Marketing, hat sich mit dem jungen Kollegen zum Interview verabredet, um Genaueres zu erfahren.
Blunk-Redaktion:
Oscar, schön, dass Du zwischen all Deinen Aufgaben einen Moment Zeit für das Interview gefunden hast. Erzähle uns doch bitte als Erstes etwas von Deiner Heimat.
O. Bergström:
Gern. Ich komme aus Osorno in Chile. Meine Stadt zählt rund 150.000 Einwohner. Sie liegt in Südchile, an der Panamericana gelegen.
Blunk-Redaktion:
Es überrascht sicherlich nicht nur uns, dass Du so gut Deutsch sprichst. Wie kommt das?
O. Bergström:
Das ist ganz einfach erklärt: Zum einen ist die Gegend um meine Heimatstadt Osorno stark von deutschen Einwanderern geprägt. Zum anderen bin ich auf eine deutsche Schule gegangen. Und außerdem habe ich Verwandte in Stralsund. Vor drei Jahren habe ich diese zum ersten Mal besucht.
Blunk-Redaktion:
Du machst ja jetzt bei uns eine Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice. Woher kommt Dein Interesse an einer Lehre in der Landwirtschaft?
O. Bergström:
[schmunzelt] Na ja, ich bin ja mit und in der Landwirtschaft groß geworden! Mein Vater führt in Chile ein Lohnunternehmen mit 60 Mitarbeitern. Meine Mutter hat einen Milchviehbetrieb mit 350 Kühen.
Da bleibt es nicht aus, dass man von klein auf alles aus den Unternehmen der Eltern mitbekommt. Seit drei Jahren arbeite ich mit meinem Vater zusammen im Lohnunternehmen.
Blunk-Redaktion:
Aber jetzt bist Du hier bei Blunk in Detuschland und machst eine Lehre. Wie kam es denn dazu?
O. Bergström:
Als ich mit 17 das erste Mal nach Deutschland zu meinen Verwandten in Stralsund gereist bin, hörte ich dort von Blunk. Natürlich habe ich mich da erstmal im Internet auf der Blunkseite schlau gemacht, was das für ein Unternehmen ist. Dabei entdeckte ich, dass in den Blunkbetrieben auch zur Fachkraft Agrarservice ausgebildet wird.
Blunk-Redaktion:
Unsere Webseite schauen sich ja viele an, aber nicht jeder beginnt dann eine Ausbildung ….
O. Bergström:
Das stimmt wohl. Aber in Chile gibt es so etwas wie diese umfassende Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice gar nicht. Ich kenne zwar die Abläufe in unserem Betrieb in Chile. Aber hier in einem großen Lohnunternehmen noch einmal alles von Anfang an zu lernen, die Aussicht fand ich richtig klasse.
Für Blunk sprach dann, dass dies ein großes Lohnunternehmen ist und über Deutschland hinaus bekannt. Als Agrar- und Umweltdienstleister bieten wir [lächelt verschmitzt] ja das volle Dienstleistungsangebot für die Landwirtschaft..
Blunk-Redaktion:
Gibt es denn Ähnlichkeiten zwischen einem Lohnunternehmen in Deutschland und einem in Chile?
O. Bergström:
[Überlegt einen Augenblick] Die Landwirtschaft in Chile ist ähnlich wie in Deutschland. Es gibt Betriebe von drei bis 150 Hektar. Was ich hier lerne, kann ich daher auch gut in meiner Heimat nutzen. Diese Aussicht treibt mich an, denn ich möchte nach meiner Ausbildung weiter ins eigene Familienunternehmen zuhause einsteigen.
Blunk-Redaktion:
Gibt es Bereiche bei uns, die Dich besonders interessieren, Oscar?
O. Bergström:
Na ja, ich möchte vor allem lernen, wie ein deutsches Lohnunternehmen “tickt”. Und dann arbeite ich gern mit der deutschen Technik. Teilweise kenne ich die schon von zu Hause her.
Ich kann eigentlich alle Maschinen fahren und habe die entsprechenden Führerscheine. Jetzt lerne ich sie auch fachmännisch zu warten und zu reparieren. Am liebsten allerdings fahre ich den großen Feldhäcksler. Das macht richtig Spaß!
Blunk-Redaktion:
Du hast ja den direkten Vergleich: Welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede in der Landwirtschaft in Chile und in Deutschland fallen Dir auf?
O. Bergström:
Der Unterschied ist erst einmal gar nicht so groß, die Landwirtschaft in Chile ist ganz ähnlich wie die in Deutschland. Wir setzen in Chile daher auch überwiegend deutsche und europäische Technik ein. Die passt besser zu den Bedingungen als zum Beispiel die Maschinen amerikanischer Hersteller.
Eines ist aber doch ganz anders:
Während Ersatzteile hier innerhalb weniger Stunden verfügbar sind, wartet man in Chile darauf tatsächlich auch mal einige Monate. Denn trotz vieler Gemeinsamkeiten ist Osorno 15.000 Kilometer von hier entfernt – und die großen Landmaschinen und Ersatzteile werden per Schiff aus Europa versendet. Die Reise ist lang, das kann dauern!
Blunk-Redaktion:
Noch eine letzte Frage: Fährst Du über Weihnachten nach Hause?
O. Bergström:
Nein, Weihnachten verbringe ich dieses Jahr in Deutschland bei meinem Onkel in Stralsund. Dort arbeitet derzeit ein Freund aus Chile und ich freue mich auf das Wiedersehen. Aber zum Jahresbeginn fliege ich nach Hause.
Blunk-Redaktion:
Und erlaube noch eine allerletzte, persönliche Frage: Wie kommt es, dass Du so einen nordischen Namen hast?
O. Bergström:
[lacht] Darüber wundern sich alle! Dabei ist die Antwort ganz einfach: Ich habe schwedische Vorfahren!
Blunk-Redaktion:
Vielen Dank für das Interview, Oscar – und viel Freude und Erfolg für Dich!
Lernen bei Blunk
Sechs Azubis begannen im August 2018 bei uns in den Blunkbetrieben ihr erstes Ausbildungsjahr. Insgesamt bilden wir derzeit 14 zukünftige Fachkräfte und Kaufleute in verschiedenen Lehrjahren aus.
Hilfreiche Infos zu Ausbildungsangeboten
Wer mehr über die Inhalte und Aufgabenfelder der zukünftigen Fachkräfte Agrarservice oder Kauffrauen/Kaufmänner für Büromanagement bei uns erfahren möchte, kann sich gern auf unserer Webseite über unsere Lehrstellen-Angebote schlau machen:
Auf den Infoseiten findet Ihr u.a.
- allerhand Informationen zu den beiden Ausbildungsberufen,
- hilfreiche Links und weitere Interviews und
- Erfahrungsberichte über das Arbeiten bei Blunk.