Die Vision Jogi Blunks aus dem Jahr 2005 – und was aus ihr wurde
“Das hier ist nicht die Zukunft, sondern die Gegenwart. Zumindest für den Lohnunternehmer Jogi Blunk.”
“Lohnunternehmer müssen immer up to date sein, egal wie lange sie schon im Geschäft sind.” stellte er schon damals fest.
Serie: Lohnunternehmen vor zehn Jahren
Die Zeitschrift Lohnunternehmen erinnert sich in jeder Ausgabe an einen 10 Jahre zurückliegenden Artikel. In der Ausgabe LOHNUNTERNEHMEN 1/2005 war die Redaktion zu Gast bei LU Blunk und bekam eine Einführung in die Nutzung von Telemetrie im Erdbaubereich. Lesen Sie nachfolgend den damaligen Artikel im Wortlaut:
“Telemetrie an jedem Schlepper
[…] Jogi Blunk ist ein Fan von genauen Aufzeichnungen, was irgendwie auch immer eine Kontrolle von Mensch und Gerät beinhaltet. Er will dies aber möglichst elektronisch gelöst wissen, ohne dass der Fahrer damit belastet wird. Seine neueste technische Errungenschaft ist daher die Telemetrie am Schlepper, also Datenübertragung direkt von der Maschine in sein Büro. Er hat sechs seiner Schlepper mit dem Rieger-Telemetrie-System RTS (MoDaSys) ausgerüstet, das elektronisch verschiedene Kenndaten des Schleppers und des Anbaugerätes erfasst und per GSM direkt an seinen PC im Büro übermittelt. Derzeit werden auf diese Weise innerhalb eines Erdbewegungs-Auftrages die einzelnen Kippungen erfasst. „Normalerweise“, schildert er, „zählen die Fahrer die Kippungen und entsprechend wird mit dem Auftraggeber abgerechnet. Mit dieser telemetrisch gesteuerten Überwachung wird der Fahrer davon entlastet und wir haben belegbare konkrete Zahlen für die Abrechnung.“ Da er mit dem System bisher gute Erfahrungen gemacht hat, will er seine ganze Schlepperflotte mit dieser RTS-Rieger-Telemetrie ausrüsten lassen.
Aber nicht nur für Erdarbeiten. Weitaus mehr Anwendungspotenziale sieht er bei der Klärschlamm, Gülle- und Stallmistausbringung. Die kann dadurch wesentlich transparenter werden – für ihn und den Auftraggeber gleichermaßen. Auf einer Flächenkarte sind dann die einzelnen Überfahrten mit Ausbringmenge vermerkt. So kann der Lohnunternehmer dem Landwirten nachweisen, welche Menge (Anzahl der Ladungen) wo auf den Acker gekommen ist. „Derzeit vergibt das System alle fünf Minuten einen Messpunkt auf der Karte. Dieser Abstand ist zu lang und sollte auf 30 Sekunden-Abstände reduziert werden“, schildert er.
Damit ist aber Jogi Blunk mit seinen technischen Visionen nicht am Ende. Er hat weitere Visionen bzw. Wünsche an die elektronische Messtechnik. Er möchte gern via GPS das Höhenprofil von Silagemieten vom Walzschlepper aus messen und dann nach fester Ware im Silo abrechnen. Der Landwirt soll nach tatsächlicher Menge im Silo zahlen, Grundlage 30 % TS plus Aufschläge für weitere Hof-Feld-Entfernungen. Auch hier hat er schon ein erstes System getestet, das ist aber noch nicht das, was er sich vorstellt. „Kommen Sie in einem Jahr mal wieder vorbei, vielleicht kann ich Ihnen dann schon ein taugliches System zeigen oder wir haben ein noch besseres System gefunden“, meint er.” (Hans-Günter Dörpmund)
Und was wurde aus den Visionen des Lohnunternehmers?
Heute, 10 Jahre später, im Januar 2015, steht fest: Alle damaligen Ideen von Jogi Blunk konnte das Blunk-Unternehmen realisieren – mit einer Ausnahme: Das Silomessen (Höhen messen) haben wir noch nicht verwirklicht! Aber was nicht ist, kann ja noch kommen….