Wie Landwirte & Biogasanlagenbetreiber von der Gülle-Separation profitieren
Blunk hat dieses Jahr erneut in die moderne Separationstechnik investiert und eine neue mobile Separationsanlage angeschafft.
Hier erläutert der Agrar- und Umweltdienstleister, was die Separation von Gülle für Viehhalter, Ackerbauern und Biogasanlagenbetreibern bringt und warum man eine Separation möglichst frühzeitig planen sollte.
Strategie für Gülleüberschuss nach aktueller DüV
Manche Bundesländer verzeichnen regional einen Überschuss an organischen Nährstoffen aus der Landwirtschaft. Viehstarke Milchviehbetriebe suchen hier nach Wegen, die Überschüsse zu minimieren und den aktuellen Verordnungen gerecht zu werden.
Sichere Entlastung durch Gülle-Separation
Die Technik der Gülle-Separation ermöglicht gerade diesen Betrieben eine erhebliche Entlastung. In Verbindung mit einem optimalem Management der Fugate ist diese Strategie der Trennung der Gülle in Festphase und Dünnphase und deren Verwertung unbedingt zukunftsfähig.
In unserem Beitrag
- stellen wir einige Fakten und Daten zur Gülle-Separation vor,
- erläutern, wie eingie Viehhalter schon lange von der Separation profitieren,
- zeigen, wie Ackerbauern den separierten Wirtschaftsdünger geschickt einsetzen,
- erklären außerdem, wie Biogasanlagenbetreiber mittels Separation Strom sparen können und
- warum Betriebe frühzeitig mit der Planung der Separation beginnen sollten.
Separation in Zahlen: Inhaltsstoffe – Festphase – Dünnephase
Was kann durch die Separation gewonnen werden? Wie verteilen sich die Inhaltsstoffe? Wo sollte die Separation stattfinden? Wir haben Ihnen hier Details zur Gülle-Separation mit dem RC150HB von EURO-Jabelmann mit der Separationstechnik von Börger zusammengestellt.
Prozentuale Verteilung von Festphase und Dünnephase
Bei einem Ausgangs-TS-Gehalt von ca. 8% erhält man durch die Separation rund 15-20% Festphase und 80-85 % Fugat (Dünnephase). Der TS-Gehalt der separierten Gülle liegt in der Regel bei 22-23%, max. möglich sind 27-28 %.*
Werte der separierten Feststoffe
Je nach TS-Gehalt schwanken die Werte für die abgepressten Feststoffe zwischen 126-278kg Feststoff/m³. In der Festphase befinden sich jetzt rund die Hälfte der Trockensubstanz, rund 20% des Gesamt-N, etwa ein Drittel des Phosphors und rund 15 % der Kalimenge.
* Quelle Dr. Jürgen Buchholz: Pflanzenbau/Separation. Bauernblatt SH, 22.03.2014
Für die Düngung Verteilung des Stickstoffs beachten
Für die Düngung ist die unterschiedliche Verteilung der Stickstofffraktion zu beachten: Denn in der Festphase befindet sich der überwiegende Teil des (langsam wirkenden) organisch gebundenen Stickstoffs. Dagegen liegt im Fugat der Anteil am schnell wirksamen Ammonium-N (NH4-N) etwas höher.
Optimale Separationskette für optimale Ausbeute
Eine Separation ist nur möglich, wenn die Separationsanlage an der Annahmestelle steht. Die separierte dünne Phase kann dann auch über weitere Strecken gepumpt werden.
Am besten separiert man frische Gülle also direkt aus dem Stall heraus. Unsere neue mobile Separationsanlage mit einem Durchsatz von jetzt 200 m³/Stunde erzielt hier beste Ergebnisse.
Wann wird eine Gülle-Separation für landwirtschaftliche Betriebe besonders interessant?
Für manche Betriebe bietet eine Gülle-Separation besonders viele Vorteile. Hier geben wir Ihnen einen Überblick, wann Sie eine Trennung der Fest- und Flüssiganteile unbedingt erwägen sollten.
Knapp bemessenes Endlager für Gülle
Durch die Separation sinkt das Lagervolumen um bis zu 20%. Ab 23% TS können die separierten Güllestoffe auf der Mistplatte zwischengelagert werden.
Nährstoffüberschuss
Zeigt Ihre Bilanz einen Nährstoffüberschuss, können Sie Nährstoffe durch die Separation nach außen abgeben, z.B. an Ackerbaubetriebe und Biogasanlagen.
Gülle als Ersatz für Mineraldünger
Nach der Separation liegt der Stickstoff in der Dünngülle (Dünnephase) zu höherem Anteil in schnell verfügbarer Ammonium-Form vor. Dadurch dringen die Nährstoffe schneller in den Boden ein. Infolgedessen sinken die Ammoniak-Verluste.
Regelmäßiges Pumpen ins Endlager
Die Gülle-Separation ersetzt durch die Trennung in Fest- und Dünnphase nebenbei auch das Umpumpen vom Stall ins Endlager.
Außerdem muss die durch die Separation gewonnene Dünngülle mit 2-4 %TS im Behälter nicht mehr aufgerührt werden.
Sie eignet sich bei der Entnahme für das Düngen per Schleppschlauch und die Schlitztechnik.
Hoher Grünlandanteil
Die Feststoffe werden in der Separatinsanlage aus der Gülle herausgesiebt. Dadurch wird die Gülle fließfähiger (3-5%TS). Infolgedessen bleibt sie beim Düngen weniger an den Pflanzen haften. Die Dünngülle läuft schneller ins Erdreich ab. So gibt es
- weniger Verätzungen,
- weniger Futterverschmutzungen und
- eine bessere und schnellere N-Wirkung durch einen höheren NH4-Gehalt.
Die Erträge steigen, der Aufwand für Nachsaat und Herbizide sinkt.
Ampferprobleme auf dem Grünland
Auch (Ampfer-)Samen werden bei der Separation aus der Rohgülle herausgesiebt und in der Festphase getrennt. Durch die Selbsterwärmung der eingelagerten Feststoffe während der Rottephase in einer Miete wird die Eiweißstruktur des Samenpotentials zerstört.
Damit sind die Samen nicht mehr keimfähig und können keinen Schaden auf Ihrem Gründland anrichten.
Welchen Nutzen hat eine Separation darüberhinaus?
Unabhängig von Betriebsart und Anlass bewirkt eine Separation einige vorteilhafte Nebeneffekte:
Entlastung der Nährstoffbilanzen
Die eigene Nährstoffbilanz lässt sich durch die Abgabe von überschüssigen Nährstoffen verbessern.
Einsparung von Transportkosten
Beim Transport oder Nährstoffexport der Festphase wird weniger Wasser mittransportiert. Entsprechend sinken die Tranportkosten.
Lager ohne lästige Schwimmdeckenbildung
Der Aufwand und die Kosten für das Aufrühren der Lager entfällt durch die Gülle-Separation. Die Dünnphase kann direkt ausgebracht werden.
Reduktion der Nachweisflächen
Die erforderliche Düngenachweisfläche reduziert sich, wenn die Feststoffe separiert wurden und abgegeben werden.
Umweltfreundliche Kohlenstoff-Rücklieferung
Die separierte Festphase kann im Ackerbau genutzt werden und bewirkt so eine Rückführung des Kohlenstoffs in den Kohlenstoff-Kreislauf.
Größeres Zeitfenster für Ausbringung
Separierte Gülle kann auch auf Grünland effizient ausgebracht werden. Die Dünnphase hinterläßt hier durch die erhöhte Fließfähigkeit keine Rückstände auf den Pflanzen. Sie gelangt direkt in den Boden und an die Wurzeln des Bestandes. Aus diesem Grund wird das Zeitfenster für die Ausbringung von Gülle größer.
Umweltschonendere Ausbringung
Die ausgebrachte flüssige Gülle entwickelt weniger Gerüche, da sie bodennah ausgebracht oder direkt in den Boden eingeschlitzt werden kann.
Wie verbessert eine Separation in Biogasanlagen die Ergebnisse?
Wenn die Stromkosten in einer Biogasanlage steigen, der Gasertrag aber nicht, dann könnte die Ursache in einem schwächelnden Fermenter liegen: Meist kämpfen hier die Rührwerke mit zu dicker Gülle (bzw. zu dickem Klärschlamm). Infolgedessen sinkt die Rührleistung ab – bei steigender Stromaufnahme.
Separation sorgt für bessere Arbeitsleistung der Rührwerke
Eine Separation kann hier Abhilfe schaffen. Dabei werden die Feststoffe aus der Gülle im Fermenter herausgepresst. Die verbleibende Flüssigphase wird wieder in den Fermenter eingeleitet. Hier kann sie sich – im Gegensatz zu einfach zugegebenem Wasser – mit der dicken Gülle vermischen, so dass die Rührwerke wieder im “Normalmodus” laufen können.
Warum jetzt planen wichtig ist
Der Winter steht vor der Tür. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre und angesichts der gültigen DüVn gilt es jetzt rechtzeitig zu planen, um Engpässe zu vermeiden und die Kosten überschaubar zu halten.
Viele unserer Separations-Stammkunden suchen daher frühzeitg das Gespräch, reservieren einen Termin für die Gülle-Separation oder melden ihre Vermittlungsbedarfe bei unserer Nährstoffbörse-Nord an.
Nehmen auch Sie gern Kontakt zu unseren Fachberatern auf, um sich über Möglichkeiten der Separation in ihrem Betrieb zu informieren – oder ihren Bedarf anzumelden!
Ihre Ansprechpartner für die Gülle-Separation
Schleswig-Holstein
Janus Röschmann
Telefon (04323) 90 70 52
j.roeschmann@blunk-gruppe.de
Malte Schröder
Telefon (04323) 90 70 53
m.schroeder@blunk-gruppe.de
Thomas Tensfeldt
Telefon (04323) 90 70 56
t.tensfeldt@blunk-gruppe.de
Mecklenburg-Vorpommern
Sebastian Oechsle
Telefon (038452) 22 00 30
s.oechsle@blunk-gruppe.de
Brandenburg & östliches Vorpommern
Marcus Becker
Telefon (033331) 784 13
m.becker@blunk-gruppe.de
Sachsen-Anhalt & Niedersachsen
Helge Witt
Telefon (039202) 844 37 55
h.witt@blunk-gruppe.de